Auf ein Neues
Durch einen schwerwiegenden Konstruktionsfehler im Modell war ich gezwungen, das Modell nochmal zu überdenken. In diesem Bericht könnt ihr lesen welches Problem es gab und was daraus resultierte.
Fehler bei der Höhe des Fahrzeugs
Bereits im Januar habe ich die schrecklich Erkenntnis gewonnen, dass in
dem Modell ein schwerwiegender Fehler steckt:
Die Reifen passen nicht unter die Kotflügel!
Daraufhin habe ich meine Zeichnungen und auch meine Berechungen nochmal kritisch unter die Lupe genommen. Dabei stellte ich fest, dass ich das Modell zu niedrig geplant habe. Die Höhe der eigentlichen Karosserie habe ich als Gesamthöhe verwendet. Daraus ergibt sich, dass das Modell gedrungen ist.
Korrektur oder Neuanfang?
Nachdem der Wagen von aussen fast fertig war, habe ich mich natürlich gefragt, was ich machen sollte. Sollte ich wirklich alles nochmal von vorne beginnen oder gibt es einen Weg, das Modell zu korrigieren.
Nach Abwägen der Vor- und Nachteile, habe ich mich entschlossen, von vorne zu beginnen.
Der größte Nachteil des Neuanfang war zweifellos der Zeitverlust. Mir war klar, dass ich viel Zeit brauchen würde, bis das Modell wieder den Stand erreicht haben würden, den es hatte. Vor allem die Motorhaube war mir ein Graus, da sie sehr zeitaufwändig war.
Alles zurück auf Anfang
Im Januar habe ich alles von vorne begonnen. Die Bodenkonstruktion konnte gerettet werden, die meisten Teile der Karosserie wurden sofort verworfen.
Meine Befürchtungen wurden bestätigt, der Neuaufbau ging nur sehr schleppend voran. Viele Teile benötigen eine gewisse Zeit, die man an einem Stück vor dem Rechner verbringen kann.
Ermutigungen durch Nachfragen
So kurz nach dem Debakel wollte ich nicht mehr über das Projekt sprechen. Schließlich konnte ich ja nichts mehr zeigen.
Von vielen Seiten kamen dann aber Neachfragen nach dem Stand des Projekts. An dieser Stelle möchte ich mich auch ganz herzlich für die Nachfragen bedanken. Es hat mich gefreut, dass Euch der Artikel gefallen hat. Die Kritik zum Fahrzeug fiel durchweg positiv aus, worüber ich mich auch sehr gefreut habe.
Stand Anfang April
Die letzten Wochenenden habe ich wieder etwas intensiver an dem Modell arbeiten können. So dass ich jetzt Anfang April wieder einen Stand habe, den ich im Januar bereits erreicht hatte.
Was ist mit den Reifen?
Wie ich bereits erwähnt habe, waren die Reifen der Auslöser für die Probleme. Im Januar fehlten mir die richtigen Reifen für das Modell. In der Software MLCAD konnte ich sie nicht verwenden. Somit habe ich zunächst mit einer Hilfskonstruktion arbeiten müssen.
Ich habe mir die Reifen bei ebay gebraucht gekauft und dann mit LEGO "vermessen". Nachdem ich den Durchmesser kannte, habe ich schlicht einen ausreichend langen Stein genommen und diesen einfach mehrfach kopiert und in unterschiedlcihe Winkel gedreht. So hatte ich die Information, welchen Platzbedarf der Reifen hat.
Anfang der Woche fand ich dann aber unter www.peeron.com eine Datei, mit der ich MLCAD erweitern und den Reifen somit darstellen konnte. Folglich werdet Ihr auch gleich noch Bilder mit Reifen zu sehen bekommen.
Neue Probleme hinsichtlich des Designs
Nachdem ich mich dann wieder der Motorhaube widmen durfte, tauchten auch gleich wieder neue Probleme auf, die sich aus der neuen Höhe ergaben.
Die Scheinwerfer stellten mich vor Probleme. Bei dem von mir gewählten Maßstab brauche ich einen runden Stein, der einen Durchmesser von drei Steinen hat.
Aus meiner Jugend war mir dieser Durchmesser gänzlich unbekannt. Runde Steine haben einen Durchmesser von zwei oder vier Steinen. Aber gibt es etwas dazwischen?
In MLCAD konnte ich zunächst keinen Stein finden, der diesen Durchmesser hat, bis ich auf ein Update für die LEGO-Biliothek stieß. Dort war ein Stein mit der Bezeichnung "Belville Jug Scala Flower Pot" enthalten, der zumindest die Anforderung hinsichtlich des Durchmessers erfüllte.
Bei Belville handelt es sich um Bausätze für Mädchen. LEGO will damit einem Hersteller von magersüchtigen Plastikpuppen Marktanteile streitig machen.
Man ahnt an dieser Stelle jetzt vielleicht schon das Problem: Diesen Stein liefert LEGO in Farben wie rosa, türkis, lachs oder dem dargestellten blau. Alle diese Farben kommen in meinem Modell wohl eher nicht in Frage.
Da war es ein Lichtblick, dass ich einen Bausatz gefunden habe, bei dem dieser Stein in anthrazit verbaut wird. Es handelt sich, Ihr werdet es kaum glauben, um ein Raumschiff aus der StarWars-Serie.
Nein, der Blumentopf steht nicht im Cockpit. Diese Vorstellung kam Birte gleich als erstes, als ich ihr davon berichtete.
Der Bausatz kam 2000 ins Programm und ist heute nicht mehr in den Läden zu finden. Also habe ich mich gleich bei ebay umgesehen. Das war dann aber auch sehr ernüchternt. Man handelt diesen Bausatz bereits als Sammlerstück jenseits der 200 Euro.
Von daher erschien mir der Stein als nicht geeignet. Also suchte ich weiter nach einem Stein, der ähnliche Maße hat.
Dabei stieß ich auf den Stein "Scala Vase 3x3". Auch dieser Stein erfüllt die Anforderungen. Vorteilhaft an diesem Stein ist die Tatsache, dass er nicht ganz so hoch ist.
Dieser Stein ist in weiss verfügbar, was mir für einen Scheinwerfer durchaus geeignet erscheint.
Doch wie kann man den Stein in das Modell integrieren. Am PC ist es teilweise etwas schwierig, mit Teilen zu arbeiten, die einem unbekannt sind. Das liegt daran, dass das CAD-Programm auch Konstellationen zulässt, die mit echten Steinen nicht möglich sind. Also benötige ich den Stein als Anschuungsobjekt.
Das Portal BrickLink bietet dem LEGO-Fan eine sehr gutes Angebot. Auf dieser Seite sind alle Steine und die möglichen Farben als Katalog gelistet. Zusätzlich können sich Verkäufer registireren lassen und ihr Sortiment auf Basis des Katalog erfassen. So ist es möglich, für jeden Stein einen Verkäufer zu suchen.
Die Vase war ein guter Anlass das Portal zu testen und ich habe zwei Vasen in weiss erwerben können.
Nach Begutachtung des Steines musste ich einsehen, dass es nicht einfach werden wird, diesen Stein so zu integrieren, dass rundherum Steine sind.
Nach weiterer Suche fand ich dann endlich einen Stein, der sich deutlich einfacher handhaben lässt. Mit diesem Stein laufe ich auch nicht Gefahr, dass man darüber schmunzelt, dass ich irgendwelche Vasen oder Blumentöpfe in einem Auto verbaue.
Dieses Bauteil ist in schwarz oder weiss verfügbar. Die Wahl wird wohl auf weiss fallen. Dieses Bauteil ist leicht zu integrieren, da es nicht hoch ist. Das ist wichtig, da die Motorhaube in der Front nicht sehr tief in den Motor gehen darf, und dieser Stein kann einfach aufgesteckt werden.
Die Auswahl der Scheinwerfer ist durchaus typisch für das Design von kleinen Details am Fahrzeug. Und diese kleinen Details, die aber den Charakter des Originals ausmachen, sind nicht selten so arbeitsintensiv.
Bilder vom Modell
Genug der Vorrede, ihr wollt ja auch Bilder vom Modell sehen.
Der Blick auf die linke Seite des Fahrzeugs zeigt eine deutlich geänderte Linie des Fahrzeus. Im Gegensatz zu dem Modell mit den falschen Maßen wirkt es jetzt kompakter und nicht mehr so lang gezogen.
An der Seite fehlen noch ein paar Details, wie z.B. die Aussenspiegel und die Türgriffe. Die Aussenspiegel werde ich weitgehend aus dem anderen Modell übernehmen. Bei den beiden "Pluszeichen" auf der Fahrertür handelt es sich um die Aufnahmen für den Aussenspiegel.
Diese Sicht zeigt auch die vordere Partie des Fahrzeugs. Neben der neuen Motorhaube sind auch zahlreiche Details zu erkennen, die dem alten Modell noch gefehlt haben.
Neu sind z.B. die Scheibenwischer, die oberhalb der Windschutzscheibe befestigt sind. Auch wenn die Anordnung etwas merkürdig aussieht, die Wischer stehen wirklich in diesen eigenartigen Winkeln.
Auf der Motorhaube selbst erkennt ihr jetzt in den Aussparungen bereits die Ösen des Hummer. Ob am Ende genau diese Ösen am Fahrzeug zu sehen sein werden, ist noch nicht ganz klar. Zur Zeit bin ich noch auf der Suche nach einem geeigneten Stein. Der abgebildete Stein ist auuf jeden Fall in der engeren Auswahl.
Ein Detail, was man auf dem Bild nicht sieht, ist das Scharnier der Motorhaube. Die Haube lässt sich nach vorne aufklappen, nachdem man den Kuhfänger heruntergeklappt hat.
An der Stoßstange sind die Abschleppösen links und rechts vom Kennzeichen angebracht. Diese Abschleppösen waren auch ein aufwändiges Detail, da diese genau an der Stelle angebracht werden mussten, an der auch die Verbindung zwischen Stoßstange und Unterboden zu finden ist.
Auf diesem Bild erkennt ihr das Heck. Die Heckklappe ist wie bekannt zweigeteilt. Der obere Teil im Verdeck kann nach oben die untere Heckklappe nach unten aufgeklappt werden.
Im Heck des Fahrzeugs fehlt unterhalb der Karosserie noch die Stoßstange die ebenfalls am Unterboden befestigt wird.
Zum Abschluss des Kapitels habe ich noch zwei kuriose Bilder anzubieten.
Eine Spritztour kann man noch nicht unternehmen, da Motor und Antriebsachsen fehlen. Aber mit Hilfe der Raytracing-Software kann man ein Bild vom Fahrerpaltz machen. Ihr könnt Scheibenwischer und die Motorhaube erkennen.
Der störende Balken in der Mitte des Bildes ist darin begründet, dass die Windschutzscheibe aus zwei Reihen von Steinchen besteht, die übereinander angeordnet sind. Dieser Tatsache trägt das Raytracing- Programm Rechnung.
In der Winschutzscheibe erkennt ihr auch die Spiegelung des Innenraum.
Wenn man dann so ein Modell mit der CAD-Software erstellt hat, ist es natürlich auch kein Problem, die Farben zu ändern.
Die nächsten Schritte
Für die nächsten Wochen habe ich mir zum Ziel gesetzt, die fehlenden Details an der Karosserie zu ergänzen. Dabei wird auch die rechte Seite des Fahrzeugs nochmal modifiziert werden. Derzeit ist rechts eine Kopie von links, jedoch ist der Hummer leider nicht spiegelsymetrisch.
Wenn diese Änderungen abgeschlossen sind, wird auf der rechten Seite auch wieder der Kamin zu sehen sein. Mittlerweile habe ich erfahren, dass es sich dabei um einen Luftschacht handelt, über den der Motor die Verbrennungsluft ansaugt. Durch den Kamin ist es dem Hummer möglich, durch Gewässer zu fahren.
Nach Abschluss der Karosserie, werde ich mich um den nicht sichbaren Teil des Hummer kümmern. Dann werden in der Bodenplatte die Achsen, Antriebe und Vorbereitungen für die Elektronik an der Reihe sein.